Höhlen
Auf Kreta gibt es mehr als 5.000 Höhlen. Sie sind ein einzigartiger und verletzlicher
Teil unseres naturhistorischen Erbes und üben seit jeher eine Faszination
auf den Menschen aus.Dort, wo Gegenwart und Vergangenheit sich begegnen,
liegen bedeutende Archive der Erdgeschichte. Höhlen enthalten wertvolle
Informationen über die Entwicklung der menschlichen Kulturen, der Tierwelt,
und geben Auskunft über die Entstehung der Landschaft und die Auswirkungen
von Klima- und Umweltveränderungen.
Kreta hat gut ein halbes Dutzend Schauhöhlen, die man gefahrlos unter
sachkundiger Führung besichtigen kann. Diese, vor allem aber noch "unberührte" Höhlen,
werden in unseren Merkblättern vorgestellt. Sollten Sie unberührte
Höhlen erkunden wollen, halten Sie sich bitte an folgende Grundsätze:
Niemals allein in eine Höhle einsteigen. Ein gewisses Maß an
Erfahrung, entsprechender Ausrüstung und Vorsicht sollte selbstverständlich
sein. Hierzu gehört auch der respektvolle Umgang
mit diesen empfindlichen Naturphänomenen.Dazu 3 Leitregeln, die sich
jeder Besucher einer Höhle zu eigen machen sollte: Regel 1: Zerstöre nichts!
Beschädige keine Tropfsteine oder Sinterbildungen; ritze keine „Inschriften“
in Höhlenwände; schlage nichts tot und achte die Winterruhe (Fledermäuse).
Regel 2: Nimm nichts mit! Schlage nichts ab, um es
als „Souvenir“ mitzunehmen; „Entdeckungen“ belasse
in situ vor Ort und melde sie den Behörden; Grabungen in Ablagerungen vor und
in der Höhle sind verboten (Denkmalschutzgesetze). Regel 3: Lass nichts
zurück! Kein Feuer vor Höhleneingängen (Rauch zieht in die Höhle);
keine Verwendung von Fackeln als Lichtquelle (Russbildung); Abfälle unbedingt wieder mitnehmen.
Schmal und eng sind die Einstiege in unberührte Höhlen.
Sie sind keine isolierten Gebilde, sondern fast immer als
Bestandteil eines großen Karstsytems in einen Gesamtkreislauf eingebunden.
Die Abb. zeigt "aktive" Stalaktiten in der Gerani Höhle; siehe dazu Merkblatt
244-08.
Ein Stalaktit ist ein in Höhlen von der Decke hängender Tropfstein.
Sein Gegenstück ist der vom Boden aufwachsende Stalagmit. Beide Namen
leiten sich aus dem griechischen στάλαγμα
(identisch mit σταλαγμός, Tropfen)
ab. Foto: Maria Eleftheria
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